Fonds: Gewinner und Verlierer im Jahr 2022

Energie und Rohstoffe hatten im Jahr 2022 die Nase vorne bei den aktiv gemanagten Fonds. Abgeschlagen waren vor allem (US-) Large Caps und Technologiefonds. 

Antje Schiffler 11.01.2023
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Trophhäe

Krieg, Energiekrise, Inflation, steigende Zinsen und die Euroschwäche waren wichtige Determinanten an den Kapitalmärkten im vergangenen Jahr. Wir haben unsere Datenbank Morningstar Direct nach Fonds durchsucht, die sich in diesem Umfeld trotzdem gut schlagen konnten und nach denen, die deutlich Federn ließen. Dabei haben wir Fonds berücksichtigt, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Verkauf angeboten werden und ein Morningstar Analyst Rating von Neutral oder besser verfügen. Dabei liegen zwischen dem besten und dem schlechtesten Fonds satte 107,75 Prozentpunkte in Euro bzw. 102,67 Prozentpunkte in Schweizer Franken. 

Weit vorne liegt der BGF World Energy mit einem Plus von 49,89%. In dem Fonds sind Energiegrößen Exxon Mobil, Shell, ConocoPhilips, Chevron und TotalEnergies die Top Positionen und damit die Gewinner der Energiekrise und des Anstiegs der Öl- und Gaspreise. Den Anlegern aus dem Euroraum konnten dabei von der Schwäche der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar profitieren. In Schweizer Franken gerechnet lag das Plus im Jahr 2022 bei 42,83%. 

Ben Yearsley von Shore Financial Planning betont: „Es ist sehr ungewöhnlich, dass derselbe Sektor in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Spitzenplatz erreicht, aber Energiefonds haben dies in den Jahren 2021 und 2022 geschafft. Das geht zum Teil auf die Erholung von den Tiefständen, die der Sektor während Covid erreichte, zurück. Aber auch der Einmarsch Russlands in die Ukraine und der Mangel an Investitionen in neue kohlenstoffbasierte Projekte, die beide zu hohen Öl- und Gaspreisen führten, waren Faktoren. Ich bin mir nicht sicher, ob dieselben Fonds es 2023 an die Spitze schaffen werden, aber die Aussichten für Energieunternehmen sind immer noch gut.“

26,72 Prozentpunkte tiefer folgt auf Platz 2 JPM Global Natural Resssources mit einem Plus von 24,60% (in Euro). Der auf Rohstoffe und Energie ausgerichtete Fonds ist ebenfalls Profiteur des Comebacks der Commodities. Top Position dieses mit 4 Sternen bewerteten Fonds ist der anglo-australische Bergbaukonzern Rio Tinto. 

Der Polar Capital Global ist mit 5 Sternen der höchstbewertete Fonds unter den Top Ten. Er ist auf Finanzdienstleistungen, insbesondere Versicherungen, spezialisiert. Je zwei japanische Large Cap-Vehikel und lateinamerikanische Aktienfonds befinden sich ebenfalls unter den Top Ten. 

 

 

Auf der Liste der Fonds mit den größten Abschlägen befinden sich vier US- bzw. globale Large Cap-Aktienfonds sowie drei Technologie-Fonds. Europäische sowie globale Small/Mid Caps und ein europäischer Immobilienfonds - der AXA World Fund Europe Real Estate Securities - ließen ebenfalls deutlich Federn. Es ist vor allem das makroökonomische Umfeld mit den steigenden Zinsen, das für den Sektor Immobiliensektor ungünstig ist. 

Morgan Stanleys IV US Growth verlor in dem Jahr 57,86% (in Euro) bzw. 59,84% in CHF. Der Fonds investiert zu knapp 60% in Technologiewerte und gelang damit in den Abwärtssog der Branche. T. Rowe Prices Global Technology Equity Fund mit Top Positionen unter anderem in Tesla und Amazon lag in Euro gemessen um 53,62% im Minus. 

 

 

 

Vor wenigen Tagen ist bereits unsere Liste der Top-/Flop ETF in 2022 erschienen. Auch haben wir uns angesehen, welche Fonds die Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr am meisten auf unserer Homepage angeklickt haben. 

Bitte beachten Sie, dass diese Auflistungen zu Informationszwecken dienen und natürlich einen guten Einblick in die Marktstimmung im vergangenen Jahr geben. Sie sind jedoch keine  Kauf-/Verkaufsempfehlungen. 

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.