Die besten ETFs im Januar: Uran ist gefragt

Unter den Tops der in Deutschland verkauften ETFs finden sich zum Jahresauftakt vor allem Vehikel mit Exposure zu Uran-Aktien. Auf der Verliererseite sind Blockchain-Aktien. 

Antje Schiffler 15.02.2024
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ETFIm ersten Monat des Jahres lagen am Markt für passive börsengehandelte Produkte (ETP) 42,82 Prozentpunkte zwischen dem besten börsengehandelten Produkt, das in Deutschland zum Verkauf angeboten wird, und dem schlechtesten. Das geht aus Daten von Morningstar Direct hervor, die wir nun frisch ausgewertet haben.  

 

Beste ETFs: Uran-Aktien an der Spitze

Auf dem ersten und zweiten Platz tummeln sich zwei ETFs, die die Uran-Aktien abbilden. Der Sprott Uranium Miners ETF Acc (U308) setzte damit den im Vorjahr begonnenen Aufwärtstrend fort. Stolze 53,1% legte die Strategie in 2023 per Saldo zu. 

Dr Uranpreis zog mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine an. Nicht nur die Ukraine selbst mit ihren 15 Reaktoren, sondern auch andere, vor allem osteuropäische Länder hingen stark von russischem Uran ab. Sie musste nach alternativen Lieferanten für die Brennstäbe suchen.

Mit den Verwerfungen an den Energiemärkten und den Bemühungen, die Volkswirtschaften CO2-neutraler zu gestalten, erlebt die Kernkraft in vielen Teilen der Welt - anders als in Deutschland - ohnehin eine Renaissance. Allen voran China, aber auch Russland, Indien, Kanada und die USA planen den Bau neuer Anlagen. In Europa sollen neue Meiler etwa in Polen, Schweden, Rumänien und im Vereinigten Königreich entstehen. 

Zudem hat die US-Regierung angekündigt, die Produktion von "High-Assay Low Enriched Uranium" (HALEU) mit 500 Millionen US-Dollar zu unterstützen.

Das weltweit größte Uran-Bergbauunternehmen Kazatomprom, das an der London Stock Exchnge gelistet ist, warnte Mitte Januar vor Lieferproblemen in den kommenden zwei Jahren. Das Unternehmen steht für rund 20% der weltweiten Uranproduktion. Dies treibt nicht nur den Uranpreis, sondern auch die Aktien der Bergbauunternehmen. 

Ebenfalls unter den Top Ten finden sich Aktien-ETFs mit Exposure zum türkischen und japanischen Markt. In der Türkei treibt die hohe Inflation Anleger weiterhin an die Börse. Die Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan war vor Kurzem zurückgetreten. Sie hatte die Leitzinsen stark angehoben, die Inflation blieb aber hoch. 

In Japan stützen derweil ein schwacher Yen und positive Quartalsberichte den Aktienmarkt. Trotz des seit fast fünf Jahren anhaltenden Anstiegs gibt es immer noch unterbewertete Aktien, berichtet mein Kollege Francesco Lavecchia

 

 

 

 

 

Blockchain-ETFs geben ab 

Die Liste der Vehikel mit den größten Verlusten wurde im Januar 2024 angeführt von drei Vehikeln, die Blockchain-Aktien zum Schwerpunkt haben. Die Leitwährung unter den Kryptowährungen, der Bitcoin, gab im Januar deutlich ab, und entsprechend ging es auch nach unten mit Aktien, die dem Bitcoin exponiert sind. 

iShares Blockchain Technology ETF USDCap (CBUT) gab auf Monatssicht fast 30% ab und beendete damit den rasanten Anstieg des Vorjahres (+240%). Größte Position mit knapp 18% ist der Bitcoin-Miner Marathon Digital Holdings Inc. Die Aktie des US-Unternehmens gab im Berichtsmonat rund 17% nach (auf US-Dollarbasis), nachdem man einräumen musste, im Januar rund 42% weniger Bitcoin geschürft zu haben als im Dezember. 

 

 

Die größten ETFs

Bitte beachten Sie: Die monatlichen Top- und Flop-Performer sind oft sehr volatile und daher riskante Produkte, die in Ihrem Portfolio auf jeden Fall nur eine kleine Rolle spielen sollten. Größerer Bestandteil Ihres Portfolios sollten die großen ETFs sein. 

Lesen Sie hier: Fonds und ETF - was sind die Unterschiede?

Wie immer haben wir inverse und gehebelte Fonds ausgeklammert. Da es sich bei diesen Instrumenten um rein passive Produkte handelt, spiegeln sie die Entwicklung der Märkte wider, ohne die (gute oder schlechte) Tendenz eines aktiven Managers zu berücksichtigen. Die Tabellen mit den jährlichen Entwickungen enthalten Produkte, die in Deutschland zum Verkauf angeboten werden, die Dezember-Zahlen gelten für europaweit vertriebene Produkte.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.