Diese Analyse wurde ursprünglich als Aktiennotiz von Morningstar Equity Research veröffentlicht und ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
Wichtige Morningstar-Kennzahlen für die Mercedes-Benz Group
- Fair Value-Schätzung: EUR 90
- Morningstar Rating: ★★★★
- Morningstar Economic Moat-Rating: Keine
- Morningstar Unsicherheitsrating: Sehr hoch
Unsere Einschätzung zum Ergebnis der Mercedes-Benz Group
Mercedes meldete einen Umsatz- und EBIT-Rückgang von 7 % bzw. 41 % und lag damit am unteren Ende der Prognose für das Gesamtjahr. Wenn die Zölle vom 28. April für das gesamte Jahr bestehen bleiben, sinkt die Prognose für die mittlere EBIT-Marge von 7 % auf 4 % für Pkw und von 11 % auf 9 % für Transporter. Sekundärmarkt-Effekte sind dabei nicht berücksichtigt.
Warum das wichtig ist: 2025 wird voraussichtlich ein Übergangsjahr für Mercedes sein. Wir rechnen mit schwachen Ergebnissen für das gesamte Jahr, da die Schwäche in China anhält, höhere Abschreibungen und erhöhte Investitionen die operative Marge und den Free Cashflow belasten werden.
· Das Fahrzeugvolumen ging um 3,6 % zurück und entsprach damit der Prognose für das Gesamtjahr, die von einem leicht rückläufigen Volumen ausging. Ohne China blieb das Volumen unverändert. Der Rückgang wurde vom Einstiegssegment angeführt (minus 8,5 %), wobei die Einstellung des elektrischen Smart und die Einführung des brandneuen CLA wahrscheinlich erst zum Jahresende zum Tragen kommen werden.
· In den USA plante Mercedes die Einführung des neuen CLA und die Eröffnung seiner ersten Maybach-Lounge. Beide Modelle werden importiert. Die Maybach-Reihe dürfte über eine größere Preissetzungsmacht verfügen, während der Einstiegs-CLA größere Schwierigkeiten haben wird. Falls die Zölle weitergegeben werden, dürft dies den Absatz beeinträchtigen könnte.
Fazit: Wir senken unsere Fair Value-Schätzung von 106 EUR auf 90 EUR je Aktie und erhöhen unser Unsicherheitsrating für Mercedes (“No Moat”) von „hoch“ auf „sehr hoch“, und berücksichtigen damit den Auswirkungen der US-Zölle und unsere längerfristigen Prognosen für geringere Absatzzahlen in China für die europäischen Automobilhersteller.
· Wir gewichten vier Zollszenarien gleich: Der Zollsatz von 25 % bleibt bis Ende 2025, bis Ende 2026, von 2026 bis zum Ende der aktuellen Amtszeit von Trump und auf unbestimmte Zeit bestehen. Dies reduziert die Fair Value-Schätzung um rund 10 %. Die sich daraus ergebende operative Marge für 2025 entspricht den vom Management angekündigten Margen nach Wegfall der Zölle.
· Wir stellen eine hohe Loyalität gegenüber einheimischen Automarken in den großen Automobilherstellerländern fest. Einheimische Marken machen 68 % des Fahrzeugabsatzes in China aus. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil auf 80 % steigen kann, wobei ausländische Hersteller in den ersten Jahren größere Marktanteilsverluste hinnehmen müssen.
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