Europafonds: In der Baisse trennt sich die Spreu vom Weizen

Die Fonds der Kategorie Aktien Europa Standardwerte verloren im Durchschnitt über die vergangenen drei Jahre insgesamt mehr als die Hälfte ihres Wertes. Einige, zum Teil sehr unterschiedliche Fonds haben aber wesentlich bessere Ergebnisse abgeliefert.

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Dem Europa Aktienfonds Ulm gelang es sogar, Verluste über diesen so schwierigen Zeitraum fast vollständig zu vermeiden. Der MSCI Europe wurde damit um 11,9 Prozent p.a. geschlagen. Da fällt dann auch die eher durchschnittliche Volatilität nicht so ins Gewicht. Verdientes Ergebnis sind fünf Sterne im Morningstar Rating. Portfolios werden uns leider immer noch nicht geliefert, aber laut Factsheet der Sparkasse Ulm werden Finanzen und Gesundheitswesen zugunsten von zyklischen Konsumgütern untergewichtet.

Auch AXA Rosenberg, der vom französischen Versicherungsgiganten eingekaufte Spezialist für quantitatives Investment, ist wie in vielen anderen Kategorien auch mit einem Fünfsternler vertreten. Der Pan-European Equity Alpha Funds hat 147 Titel im Portfolio, ist voll investiert und ha

t ein klares Value-Profil. Seit Auflegung Ende 1999 bewegt sich die Performance konstant im oberen Drittel der Vergleichsgruppe. Leider ist er für Kleinanleger noch immer nicht erhältlich, was sich aber angeblich bald ändern soll.

Konzentriert muss nicht riskant heißen

Aber auch Wachstumsfonds finden sich noch immer unter den Topprodukten dieser Kategorie. Der Comgest Europe, bekannt für seine strengen Aktienauswahlkriterien, kommt mit 27 Titeln aus, die Umschlagquote ist gering. Nebenwerte finden stärkere Berücksichtigung als bei Rosenberg, mit insgesamt 30 Prozent des Portfolios. Trotzdem ist die Standardabweichung über drei Jahre mit 14,6 Prozent die zweitniedrigste der gesamten Kategorie.

Der einzige rundum deutsche Vertreter in der Riege der Fünfsternler ist der MEAG EuroInvest. Mit 151 Titeln ist das Portfolio noch breiter gestreut als selbst der Rosenberg-Fonds. Britische Aktien sind mit nur 11 Prozent stark untergewichtet, währen bei der Sektorallokation der geringe Anteil von Technologieaktien auffällt: Nur 2,3 Prozent.

Die Masse der Fonds jedoch gelang es nicht, die Verluste im Vergleich zur Benchmark zu begrenzen. Den Vogel schießt der UniDynamik Europa net ab: Im Schnitt 11,3 Prozent schlechter als der Index in den letzten drei Jahren. Die üppige Verwaltungsgebühr von 1,75 Prozent haben sich die Fondsmanager wahrlich nicht verdient.

Nur gute relative Renditen können natürlich kaum einem Anleger langfristig genügen. Irgendwann will er auch einmal schwarze Zahlen sehen. Doch angesichts fehlender Wachstumsdynamik in den wichtigsten Volkswirtschaften Europas könnte die Geduld wohl durchaus noch etwas länger strapaziert werden.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
First Private Europa Aktien ULM A105,12 EUR1,20Rating
MEAG EuroInvest A105,86 EUR1,03Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .